Coaching, Gleichgewicht und Physik

Wie können Menschen, Teams und Organisationen von Erkenntnissen der Physik profitieren? Welche drei Dinge haben soziale/biologische Systeme mit physikalischen gemein:

1) Offene Systeme verändern sich ständig durch innere und äußere Faktoren.
2) Systeme sind geprägt durch ihre Fähigkeit der Balance.
3) Auf Störung dieser Balance, reagieren Systeme unterschiedlich:

  • stabil: Das System kehrt nach einer Störung wieder in seinen Ausgangszustand zurück.
  • labil: Das System geht nach einer kleinen Störung in einen anderen Zustand über.
  • indifferent: Das System verharrt nach jeder Störung in seinem neuen Zustand.
  • metastabil: Das System geht nach einer Störung in einen stabileren Gleichgewichtszustand über.

 

Überlegen Sie einmal welche Reaktion auf “Gleichgewichtsstörungen” für Sie auf den ersten Blick erstrebenswert erscheint?

Haben Sie Ihre Wahl getroffen. Vielleicht sogar sich wie die meisten für den metastabile Reaktion entschieden?

Und dann überlegen Sie bitte einmal, ob Sie auch schon Zustände der Labilität und Indifferenz erlebt haben – Zustände, die zwar zunächst sehr unangenehm waren, aber auch wieder in die Balance geführt haben, und im nachhinein betrachtet ein besonderes Veränderungspotenzial geboten haben.

Fazit:

Auch Labilität und Indifferenz in Systemen ist “normal”, menschlich und bietet große Chancen – ist ein notwendiges Korrektiv vor zuviel Stabilität und Planbarkeit. Gerade “chaotische” Zustände bieten besondere Möglichkeiten Grenzen zu überschreiten und Altes dauerhaft hinter sich zu lassen. Es ist kein Zufall, dass das Chaos in fast jedem Schöpfungsmythos eine wichtige Rolle spielt.

Noch drei Zitate zum Thema Gleichgewicht, Veränderung, Gegensätze und Harmonie:

Der Edle strebt nach Harmonie, nicht nach Gleichheit.
Der Gemeine strebt nach Gleichheit, nicht nach Harmonie.
Konfuzitus

Harmonie ergibt sich aus dem Ausgleich der Gegensätze.
Aus dem Hauptwerk der Kabbala (ca. 13. Jahrhunderts)

Erst viele, verschieden gestimmte Saiten ergeben Harmonie.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff

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